‚Der Künstler braucht die Gleichheit‘, so Jacques Rancière. Was dieser Satz bedeutet, vor welchem Hintergrund er zu verstehen ist und welche Konsequenzen er nach sich zieht, diese Fragen stehen im Mittelpunkt meines Essays Der Kunstlehrer Jacotot — Jacques Rancière und die Kunstpraxis. Das ästhetische und politische Denken von Rancière hat mich auf vielfältigste Weise in den letzten Jahren beschäftigt, ausgehend von meiner Zusammenarbeit mit dem Fotografen Marc De Blieck zur kunstpraktischen Relevanz seiner Ansätze (in Zien, doen, denken — Jacques Rancière en de kunstpraktijk), über Vorträge zum Thema in Auckland, Gent und Antwerpen, und auch im Rahmen zweier Gespräche mit Rancière in Paris, 2007 und 2008, aus Anlass der deutschen Veröffentlichungen von Der unwissende Lehrmeister und Politik der Literatur. Welche Herausforderungen stellen sich an sein egalitäres und emanzipatorisches Denken heute? Zum Beispiel solche: Wie reimt sich Gleichheit auf den Kunstmarkt; gibt es digitale Egalität; und lassen sich Erfahrung und Lernen derart rationalistisch beschreiben, wie er es tut? Mehr dazu in Der Kunstlehrer Jacotot!
Der Kunstlehrer Jacotot –
Jacques Rancière und die Kunstpraxis
200 Seiten, Wilhelm Fink Verlag, 2016
24,90 Euro